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Umweltnutzen

Durch einen zweiten Lebenszyklus der Geräte kann Abfall vermieden werden, es bleibt die Wertschöpfung, die in bereits produzierten Geräten enthalten ist, erhalten und es kann der Einsatz von Ressourcen vermindert werden, der für die Neuproduktion von Geräte sonst nötig würde. 

Für die Neuproduktion von Notebooks, Tablets oder Smartphones wird eine Vielzahl nicht erneuerbarer natürlicher Ressourcen eingesetzt. Neben Massenmetallen wie Kupfer enthalten sie z.B. Edelmetalle (Gold, Silber) Platingruppenmetalle und Seltenerdmetalle (Neodym, Dysprosium). Beispielsweise Platingruppenmetalle sowie schwere und leichte seltene Erden zählen zu den 20 Elementen, deren Versorgungslage die EU als kritisch einstuft [1]. Zudem können die in der IT-Technik eingesetzten Rohstoffe heute z.T. noch nicht aus Altgeräten, die zu Abfall geworden sind, recycelt werden. Während aktuell bei Massenmetallen (Eisen, Kupfer, Aluminium) u.a. aus Elektro(nik)altgeräten hohe Recyclingquoten realisiert werden können, liegen die Recyclingquoten von vielen Seltenerdmetallen und Halbleitermetallen derzeit im Bereich von ca. 0-10% [2]. Bei Geräten, die heute zu Abfall werden, geht also ein Großteil dieser eingesetzten Rohstoffe verloren. Wenn der Zeitpunkt, zu dem die Geräte zu Abfall werden hinausgezögert werden kann, kann es in Zukunft ggf. möglich werden, diese Stoffe durch Recycling zurückzugewinnen. Durch einen zweiten Lebenszyklus von wieder aufgearbeiteten Geräten, kann weiterhin ggf. die Neuproduktion von Geräten vermindert werden. Durch die Verminderung von Neuproduktion, kann der Verbrauch von Rohstoffen, insbesondere der o.g. versorgungskritischen Stoffe für diese Produktion verringert werden. Durch den geringeren Rohstoffverbrauch können negative Folgen des Rohstoffabbaus, wie z.B. der Verbrauch und die Kontamination von Wasser oder der Einsatz von Chemikalien, vermindert werden. Weiterhin kann durch die Verminderung von Neuproduktion der Verbrauch von Energie vermieden werden, der für diese Neuproduktion nötig wäre. In einer Untersuchung der Umweltauswirkungen, die ein Notebook während seiner Produktionsphase, der Nutzungsphase und der Entsorgungsphase hat, kamen Ciroth et. al. [3] zu dem Schluss, dass die Auswirkungen sowohl auf Ressourcen als auch auf das Ökosystem und die menschliche Gesundheit zu jeweils mehr als 80% auf die Produktionsphase zurückzuführen sind. Dies legt den Schluss nahe, dass insbesondere durch eine Verringerung von Neuproduktionen ein großer Umweltnutzen zu erzielen ist. Das RUN-Projekt soll durch die Verlängerung der Nutzungsdauer von bereits produzierten Geräten zu einer Entlastung beitragen. Der Umweltnutzen des Projektes wird in dessen Rahmen durch begleitende Untersuchungen analysiert werden.

 

Literatur

[1] European Commission (2014) Report on Critical Raw Materials for the EU: Report of the Ad-Hoc Working Group on defining critical materials – May 2014 (Review) ec.europa.eu/enterprise/policies/raw-materials/files/docs/crm-report-on-critical-raw-materials_en.pdf

[2] Graedel, T.E., et al.: Recycling Rates of Metals – A Status Report. United Nations Environment Programme, 2011
www.unep.org/resourcepanel/Portals/24102/PDFs/Metals_Recycling_Rates_110412-1.pdf

[3] Ciroth et. al. 2011, Interacting with the ILCD data network from a LCA software - the example of openLCA, Vortrag, LCM 2011 Berlin, 28. - 31. August 2011. 

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